Heidelberger Innovationsindex (H2I) von HEYDELBERGER: Impulsgeber für Deutschlands Innovationskultur?
Entdecken Sie die Zukunft der Innovationsforschung mit dem neuen H2I-Index. Unser wissenschaftlich fundiertes Instrument erfasst die Einstellung der deutschen Bevölkerung zu Innovation, technologischem Wandel und Zukunftsperspektiven – ein unverzichtbares Werkzeug für zukunftsorientierte Entscheidungsträger.
Motivation und Hintergrund
Innovationskraft als Schlüssel
In einer zunehmend vernetzten und dynamischen Weltwirtschaft ist Innovationsfähigkeit zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden. Gesellschaften, die neue Ideen fördern und umsetzen können, sichern ihren Wohlstand nachhaltig.
Während globale Messgrößen wie der Global Innovation Index (GII) wertvolle Vergleiche auf nationaler Ebene ermöglichen, fehlen bislang detaillierte Einblicke in nationale und vielmehr regionale sowie lokale Innovationsdynamiken.
Bedarf an lokalen Stimmungsbildern
Politische Entscheidungsträger benötigen präzisere Daten, um gezielt in Innovationsförderung und Bildung zu investieren. Der H2I schließt die Lücke durch ein differenziertes Abbild der tatsächlichen Innovationsstimmung in verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Regionen.
Mit einem klaren Verständnis der Innovationsbarrieren und -potenziale können wirkungsvolle Maßnahmen entwickelt werden, die Deutschland im globalen Innovationswettbewerb stärken.
Der neue Innovationsindex H2I
Zukunftsorientierte Analyse
Prognostiziert Innovationstrends und gesellschaftliche Entwicklungen
Umfassende Datenauswertung
Verbindet qualitative und quantitative Forschungsmethoden
Bevölkerungszentrierter Ansatz
Erfasst Einstellungen, Verhalten und Zukunftserwartungen
Der 2025 vom Heydelberger Institut entwickelte H2I-Index repräsentiert einen Paradigmenwechsel in der Innovationsforschung. Anders als traditionelle Indizes, die sich auf wirtschaftliche Kennzahlen konzentrieren, rückt der H2I die Menschen in den Mittelpunkt. Er erfasst systematisch, wie die Bevölkerung Innovation wahrnimmt, bewertet und lebt.
Methodik und Datenerhebung
Partizipative Umfragen
Großangelegte Befragungen mit stratifizierter Stichprobenziehung
Experteninterviews
Tiefgehende Gespräche mit Innovationsexperten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik
Fokusgruppen
Moderierte Gruppendiskussionen zu spezifischen Innovationsthemen und -barrieren
Datenanalyse
KI-gestützte Auswertung und Interpretation der erhobenen Daten
Der H2I basiert auf einer methodischen Datenerhebung, die verschiedene Forschungsansätze kombiniert. Die kontinuierliche Aktualisierung ermöglicht es, Veränderungen im Zeitverlauf zu erfassen und kontinuierlich Verbesserungen in der Methodik zu implementieren. Besonderer Wert wird auf die ausgewogene Repräsentation aller gesellschaftlichen Gruppen gelegt sowie die Analyse unter Einbeziehung von Vergleichsstudien.
Dimensionen des H2I
Innovationsoffenheit
Misst die grundsätzliche Bereitschaft, neue Ideen und Technologien zu akzeptieren und leitet sich aus den Big Five ab.
Veränderungsbereitschaft
Identifiziert Hindernisse wie Bürokratie, Risikoaversion oder Technologieängste einschl. Flexibilität.
Technologieakzeptanz
Analysiert, wie die Bevölkerung Vor- und Nachteile von Innovationen abwägt einschl. Risikobereitschaft.
Zukunftsvertrauen
Erfasst das Vertrauen in die eigene und gesellschaftliche Zukunftsfähigkeit.
Der H2I-Index untersucht das Innovationsklima anhand von fünf Subindizes als Kernbereiche. Zu den oben betrachteten Bereichen wird die kulturelle Innovationsförderlichkeit erhoben und eingerechnet. Diese multidimensionale Betrachtung ermöglicht ein differenziertes Verständnis der komplexen Innovationskultur in Deutschland. Jede Dimension wird durch mehrere Indikatoren abgebildet, die sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Perspektiven berücksichtigen. Der H2I soll 2026 eigenständig als Index veröffentlicht werden.
Auszug Stimmungsbild 2025
73 %*
Unerschlossenes Innovationspotential
Anteil Unternehmen, die interne Potentiale der Mitarbeitenden unzureichend nutzen (Neugier, Eigeninitiative,..)
70 %*
Fokus auf externe Personalsuche
Anteil der Unternehmen, die sich auf externe Ressourcen fokussieren statt intern vorhandenes Personal zu entwickeln
28 %*
Regulatorik als Barriere
Anteil der Unternehmen, die Regulatorik als Haupthemmniss für ihre Geschäfts- und Innovationsentwicklung sehen.
*Die erste umfassende Erhebung des H2I für das Jahr 2025 läuft noch, zeigt bereits jedoch jetzt schon tendenziell ein differenziertes Bild der deutschen Innovationskultur: Obwohl eine Mehrheit technologischen Veränderungen grundsätzlich positiv gegenübersteht, benennen Unternehmen und Privatpersonen deutlich spürbare Hürden – insbesondere mangelhafte digitale Kompetenzen und strukturelle Barrieren. Dabei zeigt sich ein klarer Generationsunterschied: Jüngere sind deutlich optimistischer im Blick auf technologische Entwicklungen, während sie ältere Bevölkerungsgruppen besonders in den kulturellen und organisatorischen Strukturen von Unternehmen als Behinderung wahrnehmen. Diese Wahrnehmung wird auch in Studien zum Digital-Index, Shell‑Jugendstudien und Untersuchungen zum Generationenkonflikt in Unternehmen durchgehend bestätigt.
*Neben den eigenen Daten fließen insbesondere folgende Quellen und Kernaussagen in die Auswertung mit ein:
Innovationsindikator 2024 - Deutschland Rang 12 von 35 Volkswirtschaften, ZEW-Innovationserhebung - 37% der Unternehmen: Innovationsaktivitäten durch Fachkräftemangel behindert, Detecon/TU München Studie - Innovationen scheitern an effizienzorientierter Firmenkultur, Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) - 28% sehen regulatorische Hürden als Hauptproblem, Institut der deutschen Wirtschaft (IW) - 70% Unternehmen: Fachkräftemangel und Bürokratie bremsen Innovation, Personalentwicklung-Innovation Synergie-Studien - 65% ungenutzter Synergien identifiziert, Innovationskultur-Forschung - Starke Innovationskultur zieht talentierte Fachkräfte an, OECD-Studien - 33% empfinden fehlende steuerliche Forschungsförderung als Hemmnis, Initiative D21 – Digital Index 2024/25 - Optimismus, aber Kompetenzbarrieren, FHV – Generation Z & Konflikte (2023) - Strukturwiderstand gegen Wandel, Welt.de – Nürnberger Studie (2022) - Ältere bremsen digitale Kultur, Welt.de – Nürnberger Studie (2022) - Ältere bremsen digitale Kultur, Shell Jugendstudie 2015 - Junge deutlich optimistischer
Potenziale und Barrieren
Bildungssystem
Mangelnde Förderung kreativer Denkansätze und unzureichende digitale Kompetenzvermittlung in Schulen und Hochschulen
Infrastruktur
Regionalgefälle beim Zugang zu digitaler Infrastruktur und innovationsrelevanten Ressourcen zwischen urbanen und ländlichen Räumen
Finanzierung
Eingeschränkter Zugang zu Risikokapital und öffentlichen Fördermitteln, besonders für kleine Unternehmen und Start-ups
Risikokultur
Gesellschaftliche Tendenz zur Vorsicht und Risikovermeidung statt mutiger Experimentierfreudigkeit
Der H2I identifiziert sowohl ungenutzte Potenziale als auch hartnäckige Barrieren in der deutschen Innovationslandschaft. Regionale Erfolgsbeispiele wie die Innovationsregion Dresden-Sachsen oder das Rhein-Neckar-Cluster zeigen jedoch, dass gezielte Maßnahmen wirksam sein können, wenn sie systematisch und langfristig verfolgt werden.
Quellen u.a. : Innovationsstrategie des Freistaates Sachsen (2025), futureSAX Gründer- und Innovationsökosystem, BioRN Life Science Cluster Rhine-Neckar, IT-Cluster Rhein-Main-Neckar Statistiken, Baden-Württemberg Pressemitteilungen zu Innovationscampus-Investitionen
Nutzen für Politik, Wirtschaft und Bildung
Politische Entscheidungsträger
  • Evidenzbasierte Gestaltung von Innovationspolitik
  • Zielgenaue Fördermaßnahmen für unterentwickelte Regionen
  • Abbau identifizierter bürokratischer Hürden
Wirtschaftsakteure
  • Standortentscheidungen basierend auf regionalem Innovationsklima
  • Anpassung von Unternehmensstrategien an gesellschaftliche Trends
  • Vergleichsanalysen mit internationalen Benchmarks
Bildungseinrichtungen
  • Identifikation von Kompetenzlücken im Bildungssystem
  • Entwicklung zukunftsorientierter Lehrpläne
  • Stärkung von Entrepreneurship-Education
Der H2I fungiert als strategisches Instrument für verschiedene Stakeholder. Als datengestützter "Innovationsspiegel" ermöglicht er fundierte Entscheidungen und effektive Maßnahmen. Der internationale Vergleich mit Innovationsführern wie der Schweiz oder Schweden bietet zusätzliche Orientierung für deutsche Akteure.
Weiterentwicklung und Integration in die Praxis
Kontinuierliche Methodenoptimierung
Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Erhebungsinstrumente an aktuelle Entwicklungen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse
Strategische Partnerschaften
Ausbau des Kooperationsnetzwerks mit Hochschulen, Unternehmen, Kommunen und internationalen Forschungseinrichtungen
Politikintegration
Systematische Implementierung der H2I-Erkenntnisse in politische Entscheidungsprozesse auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene
Internationale Ausweitung
Erweiterung des Index auf europäische Nachbarländer für vergleichende Analysen und länderübergreifende Lerneffekte
Das Heydelberger Institut setzt auf eine kontinuierliche Entwicklung des H2I. Ziel ist es ein Monitoring-System aufzubauen für Unternehmen und Politik und als Institut durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen aufzuklären und einen Beitrag zum Innovationsstandort Deutschland zu leisten.
Ausblick und Handlungsempfehlungen
Förderung einer innovationsfreundlichen Kultur in Unternehmen und Kommunen
Die Entwicklung einer offenen Innovationskultur erfordert ein gesamtgesellschaftliches Umdenken. Empfohlen werden öffentliche Dialogformate, die Innovationsthemen positiv besetzen, sowie die Schaffung experimenteller Räume, in denen neue Ideen risikoarm erprobt werden können.
Stärkung von MINT-Bildung als strategisch-zukunftsorientierter Ansatz inkl. digitaler Kompetenz
Die frühzeitige Förderung naturwissenschaftlicher und technischer Kompetenzen muss bereits im Grundschulalter beginnen. Projektbasiertes Lernen und praxisnahe Bildungsangebote sollten flächendeckend implementiert werden, um Kinder und Jugendliche für Zukunftstechnologien zu begeistern.
Förderung der Fort- & Weiterbildung in den Bereichen Organisations- und Wirtschaftspsychologie
Neben technischen Fähigkeiten müssen auch kritisches Denken und kreative Problemlösungskompetenz vermittelt werden. Lebenslanges Lernen sollte durch flexible Weiterbildungsangebote institutionalisiert werden, um die Anpassungsfähigkeit der Gesellschaft an technologischen Wandel zu erhöhen.
Internationaler Vergleich und Benchmarking als Steuerungsinstrument
Die Weiterentwicklung des H2I sollte auf einen systematischen Ländervergleich abzielen. Durch den Austausch mit erfolgreichen Innovationsnationen können Best Practices identifiziert und an den deutschen Kontext angepasst werden.
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